Was hat ein deutliches „Schlusskonsonantenspucken“ mit der eigentlichen musikalisch-textlichen Aussage zu tun? Diese Art Verständnis einer deutlichen, sängerischen Aussprache läuft doch leicht Gefahr, zum Selbstzweck zu werden und so die musikalische Atmosphäre eher zu stören als zu unterstützen.

Für mich geht es viel mehr um künstlerisch gestaltete Sprache, so wie eine melodische Phrase ebenso künstlerisch gestaltet sein soll und nicht im Schönklang sich begnügt.

Ein von der Sängerin, dem Sänger künstlerisch geformtes Wort ist nicht nur verständlich, sondern es wird im Zuhörer lebendig, was über das blosse Verständliche weit hinausreicht. Sind Sprache und Klangstrom als je eigenständige Elemente über die gemeinsame künstlerische Gestaltung zur Einheit geworden, kann im Gesang wahrhaftig Musik entstehen, die zutiefst berührt.